reiterurlaub


Reiterurlaub

Mit dem Pferd nach Ameland

 

Lange von den Pferden und Katzen weg, ohne irgendwelche Freunde mit deren Pflege zu belasten, ist vorerst nicht drin. Also geht es 2007 nicht nach Frankreich (seufz), sondern nach Ameland für eine Woche.

Schon die Vorbereitungen unterscheiden sich deutlich von den bisherigen Ritualen, denn mit dem Wohnwagen fahren heißt, alles von Schrank zu Schrank zu packen, Lebensmittel rein und fertig (stark vereinfacht dargestellt).

Nun geht's anders los:

Ferien-Wohnung buchen (das war leicht, weil Heikes Wohnung frei ist) siehe: Ameland
Gibts da Strände und Wege, die pferdegerecht sind?
Können die Pferde barfuß laufen, oder sind Hufeisen angebracht?
Gibt es Einstellerboxen?
Welches Pferd nehmen wir mit?
Was sagen Schmied und Tierarzt?
Was kostet die Box, was die Fähre?

 

Die Liste ließe sich beliebig verlängern, es zeichnet sich aber ab, dass sich die meisten Fragen um die Pferde drehen.

Meine Familie nach den reiterlichen Bedingungen zu fragen war müßig, also muß ich die Ameländer direkt fragen, und hoffentlich kennt sich Heike Post aus! Die war schon mal auf Ameland, denn sich kennt den Nobeltje. Nur, war sich mit dem Flughörnchen da? Oder mit dem Pferd? In den nächsten Tagen werde ich sie mal anrufen.

Also, die Wohnung war klar, die Fährverbindung und die "Paardenboxenverhuur" fanden wir im Internet auf der Seite von Ameland. Anrufen und Buchen folgte dem Sichten der Seiten. Zuerst die Box, dann die Fähre.

Da ich noch nie mit dem Pferd im Urlaub war, stehe ich nun vor der Frage welches Pferd und welche Ausrüstung nehme ich mit. Alles doppelt, es könnte ja was reißen oder brechen, Wund -und Muskelcreme, Blauspray, Ersatz, Ersatz, Ersatz,....
Wilhelm oder Ivan, einer geht nur, denn ein bischen Urlaub will ich auch noch haben.
Auch da muss Heike Post nachhelfen! Hoffentlich hat die mal Zeit für mich! Na, wird schon werden.

Inzwischen steht fest, dass Ivan in seiner jetztigen Verfassung die Reise nach Ameland antritt. Ich bin sehr gespannt, wie er sich auf dem Anhänger verhält! Also geht es jetzt erstmal mit dem Anhängertraining los.

So, bis hierher steht alles fest!

Nach einem Telefonat mit Heike Post war klar, das sie auch noch nicht auf Ameland war. Nach dem Urlaub müssen wir uns unbedingt zusammensetzen und über die Erfahrungen sprechen. Außerdem hat sie gleich eine Flasche Nobeltje bestellt, lecker Gesöff, gibt's nur auf der Insel!

Der Hof, der Ivan Unterkunft gewährt, gehört der Familie de Boer, die zudem einen landwirtschaftlichen Betrieb unterhält. 
Eisenbeschlag braucht das Pferd nicht, die Böden sind alle weich und sandig. Der Sand ist nicht aggressiv, so dass auch keine Bedenken bestehen. Die Box inclusive Vollverpflegung mit Heu und Kraftfutter (Pellets) und ausreichend Weidegang kostet pro Tag 12,-€, die anderen Ställe liegen im gleichen Preissegment bei ähnlichen Leistungen.

Teuer ist die Fähre, die mit zusätzlich 91 ,-€ zu Buche schlägt, das kostet es aber zu anderen Inseln auch, wenn nicht sogar mehr.

Schmied und Tierarzt waren begeistert, denn das Salzwasser tut den Hufen gut, Wasser überhaupt ist gut für die Sehnen und die Luft ist ja auch was für den Reiter.

Nun denn, dann kann es losgehen!

 

 

 

 

Samstagsmorgens wurde der Wagen gepackt und das Pferd aufgeladen und über die Autobahn Richtung Münster, Meppen, Meppel und Holwerd ging es zum Fährhafen.
Nach fünf Stunden Fahrzeit sind wir an der Fähre angekommen und eine Stunde später waren wir bereits auf der Insel in Ballum am Stall. Ivan bekam seine Box zugewiesen und anschließend 2 Stunden Auslauf. In der Zwischenzeit haben wir unsere Plürren zur Ferienwohnung gebracht und ausgepackt. Abends noch ein kleiner Ausritt, der Bewegung halber, und dann war erstmal Ruhe bis zum nächsten Morgen.

 

Dann aber ging es gleich los zum Strand, denn den wollte ich zuerst kennenlernen. Der Weg dorthin führte über Wiesenwege und durch den Wald auf die Dünenlandschaft zu. Und dann lag er vor uns, der langersehnte Strand. Eine Woche sollte der uns gehören. Gleich mal nachschauen, wo das Meer bleibt, es war ja Ebbe, und danach die Strandlänge ausmessen.. Davon gibt es genug, so rund 28 km am Stück, das will doch was heißen. Jetzt in der Vorsaison darf man da auch noch überall und zu jeder Zeit reiten. Im Sommer ist das ganz sicher anders. Aber es ist ja noch kein Sommer, obwohl die Temperaturen im höchsten Maße sommerlich sind.So sind wir dann jeden Tag morgens und abends für zwei Stunden durch die Natur und am Strand lang gezogen. Eine ganze sonnige Woche lang. Selbst die "lange Strecke" nach Hollum bis zum Leuchtturm und dann über den Strand zurück, für die rund 3 Stunden vorgesehen waren, haben wir lässig "abgezogen".

Reitwege gibt es auf Ameland eine ganze Menge. Sie sind durch Pfosten, deren Kopft gelb gestrichen wurden, gut sichtbar gekennzeichnet. Leider ist der Reittourismus noch nicht so ausgeprägt, wie das mit Wandern und Radfahren der Fall ist. Daher sucht man nach einer Wegekarte vergebens. Dennoch wird man schnell lernen, wo es lang geht, und die Natur entschädigt für alles. Alternativ werden Pferde zum Verleih angeboten (Paardenverhuur, nicht bei de Boer). Die Stunde kostet zwischen 12.50€ und 17,-€. Wie sich das Ausleihen und Reiten dann verhält ist mir nicht bekannt, gesehen habe ich lediglich "Touristengruppen", die hinter einem Führer herzockelten, wie ich sie auch aus der Camargue kenne. Das wäre dann so nichts für mich. Bei gleicher Reitzeit gerechnet wären das pro Tag 30,-€ im Mittel. Die Woche Reiten kostet dann runde 400,-€. Da lohnt sich das Mitbringen des eigenen Pferdes.


auf geht's nach Ameland (meint Ivan)


Mit Wilhelm ging es dann im Herbst nach Ameland. Ich war ganz gespannt, wie der sich verhält. Aber, mit einigen Abstrichen war er genauso im Verhalten wie Ivan. Das ist gut! Denn im nächsten Jahr wollen wir wieder auf die Insel. Zumindest im Herbst. Im Frühjahr werden wir wohl eine Woche an die Norseeküste bei Norden fahren. Aber davon berichte ich dann.

Oktober 2008: So, wir sind wieder in den Vorbereitungen. Stall, Wohnung (bei Heike) und Fähre sind gebucht und wir stellen mal wieder zusammen, was wir mitnehmen wollen. Da Schwager Jürgen dort seinen Geburtstag feiern will, es ist der 50., trifft sich dort die ganze Familie. Wir werden 14 Tage auf der Insel sein. Mit Wilhelm! 14 Tage durch die Amelander Natur. Pah, das wird's werden. Da mache ich wieder Fotos, um die Seiten bunter zu gestalten.Ihr sollt ja auch was davon haben.

Wir sind wieder zurück, das Wetter war erstaunlich gut, in zwei Wochen nur zwei Vormittage, an denen es regnete. Jeder Tag ein Reitertag! So haben wir neue Wege erschlossen, sonst wird es ja auch eintönig. Eine Woche mit dem Zossen auf der Insel ist aber genug, obwohl, die Luft tut dem Wilhelm ja sicherlich auch gut.

  
"green green gras of Ameland"

September 2009: Es könnte beginnen wie im Jahre 2008, denn an den Vorbereitungen hat sich nichts verändert. Doch eines: Diesmal sind wir etwas eher auf der Insel und proben den September. Auch in diesem Monat sind wir vom guten Wetter beglückt worden. Gerade sind wir dabei, die Plürren wieder in den Freelander zu packen, Wilhelm tobt noch ein wenig auf der Weide rum, er hat ja neue Freunde gefunden (manchmal ist so ein Zosse wie ein kleines Kind). Wir haben den Strand 14 Tage lang gepflügt und viele Kilometer hinter uns gelassen. Alles mit Bravour!

deine Spuren im Sand, hier ging es durch die Dünen

Dabei habe ich auch andere Ställe besucht. Nicht um zu wechseln -mir gefällt es, wo wir sind-, sondern um mal zu eruieren, welche Wege die so reiten. Dabei ist klar geworden, das wir mehr Wege kennen, als die Führer der "Touristenketten", die nur ihre festen Wege kennen. Tja, mit dem eigenen Pferd erlebt man mehr.
Morgen ist die Rückreise, also läuft der Wilhelm heute abend noch ein paar Runden im Kreis und dann freuen wir uns wieder auf zuhause.

  Pferdezuhause auf Ameland

 

Juni 2011: Wir planen gerade wieder eine Woche Urlaub auf Ameland. Diesmal soll Granit das Vergnügen haben. Die Box und das Apartement sind bereits gebucht, die Fähre auch. Bald geht es los!

Juli 2011: Zurück! Es war eine erlebnisreiche Woche mit Granit. Der Zosse war eine koole Socke, auf dem Anhänger, wie am Strand. Nur einmal, als eine Touristengruppe mit 20 Pferden unseren Weg versperrte, wovon etwa 16 Stuten waren, hat er gemeint, da müsse er hin. Nachdem wir die Gruppe schon passiert hatten, habe ich zu früh in den Trab gewechselt, und Granit die Laufrichtung. Das hat nicht harmoniert. Am Steiß trage ich nun ein dickes blaues Erkenntnismerkmal. Wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ich wieder in den Wanderreitsattel passe. Gut, dass ich zwei Sättel dabei hatte. Ansonsten hat es in der Woche leider nur zwei Sonnentage gegeben, der Rest war kalt und bedeckt mit teilweise heftigen Regenstürmen. Zum Glück gab es eine Halle und Wolkenlöcher, die uns trocken durch Gelände flitzen ließen. In der Nähe von Buren gibt es einen brandneuen Stall. Als ich fragte, ob ich mit einem Hengst kommen kann, zuckte der Inhaber erst mal zusammen und bat um Bedenkzeit. Er habe nur Touristen, die meist wenig Erfahrung mitbrächten (und auch noch die Kinder). Wenn dann ein Hengst für Aufregung sorgt, dann sieht er meinen Wunsch mit Skepsis.

Im Stall in Ballum (keine Touris) war man da schmerzloser. Und Granit war der Star im Ring. Alle lobten sein Aussehen (das is eine söne Hengs), obwohl dort inzwischen auch zwei sehr schöne Friesen stehen. Granit hat sich in der Halle vor den "Damenappartements" von seiner besten Seite gezeigt: Schnauben, Schweif hoch, Trab wie ein Gangpferd. Immer hoch und runter vor den Boxen. Und die Mädels waren hin und weg. Apropos weg: Beim nächsten mal, sollte Granit wieder mitfahren, und danach sieht es aus, bekommt er auch eine große Weide. Die war nämlich diesmal weg. Da steht jetzt Mais drauf. Der ist dann wieder weg.


 

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